senegalesische Afro-Pop-Band
Wirken
An ihrem musikalischen Fusionskonzept scheiden sich die Geister der Kritiker und Fans. Vor allem in Deutschland stuften Anhänger des "unverfälschten" Afro-Pop die Musik von TOURE KUNDA als "glatten, nichtssagenden drittklassigen Funk und Afro-Reggae" (Klaus Frederking in "Spex", 8-9/1983) ein. In Frankreich und in (West-)Afrika zählte dessen ungeachtet die "Elefantenfamilie" (wörtliche Übersetzung des Gruppennamens) jahrelang zu den absoluten Super-Stars der jeweiligen Pop-Szene. Ausgedehnte und umjubelte Tourneen in den USA, Großbritannien und Japan unterstreichen den guten Ruf, den sich TOURE KUNDA vor allem als Live-Attraktion erwerben konnte.
Meist trat TOURE KUNDA mit mindestens zehn Musikern, Sängern und Tänzerinnen auf. Den Kern des Ensembles waren von Anfang an die (Halb-) Brüder Touré, Söhne eines hochangesehenen, moslemischen Würdenträgers aus der Casamance, der fruchtbaren, um den gleichnamigen Fluss gelegenen Region im Süden Senegals. Aus dessen (polygamer) Ehe mit vier Frauen gingen 25 Kinder hervor. Als erster sammelte der älteste der Brüder, Amadou Seckou Touré (voc, perc, g; geb. 1943 in Ziguinchor; gest. am 25. Jan. 1983 in Paris) Anfang der 60er Jahre musikalische Erfahrungen, vor allem mit Jazz, brasilianischer und kubanischer Tanzmusik. Eine wichtige Gruppe, der um 1970 auch die ...